• 1
  • 2
  • 3

August 2014

Heimkinderangelegenheit hinterläßt nur Verliererer…

Ehemaliger Schulleiter der Johannes-Kullen-Schule


Ehemaliges Heimkind Flattichhaus

Ich bin S-A. M. geb am 11.1986 in Esslingen a.N.
Ich wurde im Jahre 1991 in das Kinderheim Korntal Flattichhaus zusammen,
mit meiner Großen Schwester  J.  und meiner kleinen Schwester T.
vom Jugendamt Esslingen in das Heim eingewiesen.
Als wir dort ankamen wurde unsere kleine Schwester gleich von uns getrennt
und einem anderen Haus untergebracht. Am Tage unserer Ankunft wurde uns
gesagt, unsere Mama geht nur in den Urlaub. Ich weiß heute noch, dass die Sonne an dem Tag schien. Ab da begann unser Alptraum:
Wir durften unsere Mutter ganze drei Jahre nicht sehen warum hat man uns
nie gesagt. Als ich mal ausversehen eingenässt habe hat mich Schwester S,
die damalige Gruppenleiterin genommen grob ausgezogen, mich unter die kalte
Dusche gestellt, mich mit einem groben Waschlappen abgeschrubbt, im
wahrsten Sinne des Wortes, als ich geweint habe, hat Sie mir eine auf die
rechte Backe gehauen, danach sah man alle Fingerabdrücke. Doch beeindruckt
das das Niemand. Als Meine große Schwester eingreifen wollte wurde Sie
brutal an der Haaren aus dem Bad gezogen. Schlagen war Alltag. Wie wir auch beide nach kurzer Zeit feststellen mussten ging es unserer kleinen Schwester in Haus zwei nicht besser. Nein Sie wurde sogar von den anderen Mädchen gemobbt und geschlagen. Als wir das damals der Heimleitung Frau  R. sagten kam nur: „erzählt nicht so
einen Scheiss“. Manche Erzieherinnen sagten sogar abends beim ins Bett gehen, so Frau S und Frau Gl ich solle mein Oberteil ausziehen uns machten mit ihren Händen
„Gutenachtgeschichten“ in denen mal gestreichelt mal geklopft wurde. Ich
fand das sehr seltsam. Aber ich kannte es nicht anders damals wusste ich
nicht, dass man das eigentlich nicht darf. So ging es viele Jahre. Das schlimmste war doch als meine große Schwester (im Jahre 1994 1995 glaube ich war das), von meiner Mutter entführt wurde. Ein Jahr lange wurde ich von der Polizei vernommen. Und nach einem Jahr wurde Sie in England gefunden. Heute kenne ich den Grund ihres
Verschwindens WEIL SIE SICH UMBRINGEN WOLLTE DA SIE DIE TRENNUNG VON ZU HAUSE NIE VERKRAFET HAT: Ich bekam nach dem Verschwinden meiner großen Schwester, zwei Geschwister in mein Zimmer es war der Horror, zu dritt in einem Zweibettzimmer. Sie wurden auch oft geschlagen und an den Haaren gezogen. Und sie sind auch mal abgehauen da hat die Polizei sie fast 24 Stunden gesucht und in einem Wald
dann gefunden. Ihre Namen waren B. und J.  Ihr Bruder S. lebte in Haus drei oder vier..
In der  Schule war es auch nicht besser, neun Jahre lang wurde ich gemobbt,
geschlagen, erpresst. Ich war fast neun Jahre lang das einzige Mädchen in
der Klasse, oft kamen Jungs und haben mich auf dem Robin so hieß der Hügel
der der Schule im Hoffmanhaus zum Sex genötigt. Einmal kam sogar Herr  B in
die Mädchenkabine als ich mich umgezogen hatte. Er meinte er hatte nicht
gewusst, dass ich noch da bin. Als ich damals im Sport von den Stangen geflogen ist keiner mit mir zum Arzt, obwohl ich über Schmerzen klagte. Als ich in der vierten Klasse an
einem Zebrastreifen von einem Auto angefahren wurde, habe ich das meinen
Erzieherinnen gesagt und wieder wurde nicht mit mir zum Arzt gegangen, und
so war es auch als ich in meiner ersten Reitstunden von dem Pferd Halix
runter fiel  und er  mit einem Huf meine Wirbelsäule traf und die
Reitlehrerin sogar auf der Gruppe anrief,  hieß es von Frau  B und
Schwester S.  so schlimm ist des schon nicht und wieder ist man
nicht zum Arzt. Bei den Untersuchungen von dem Kinderarzt Herr Dr K fühlte ich mich nie
wohl er tastete uns immer zu genau am Körper ab es war echt unangenehm.
In den Jahren 1998 bis 2002 kamen immer mehr Mädchen zu mir und sagten,
Herr E, der damalige Schulleiter würde Sie anfassen aber die Lehrer würden
nichts tun. Als ich dann in der 8 ,9 Klasse war teile ich es der damaligen
Vertrauenslehrerin mit und sie nahm es sehr ernst, worauf es dann ja 2002
zu einer Gerichtsverhandlung kam und Herr E die Schule verließ. Ich war
2001 mit der Schule fertig und bekam,  keine Ahnung aus welchem Anlass,
einen Schulsozialpreis. In der ganzen Heimzeit wurden wir von der Außenwelt Korntals ferngehalten. Wir durften nur mit den Betreuerinnen nach Stuttgart rein, um Kleider zu
kaufen. Als ich 2001 mit der Schule fertig war und wieder zu meiner Mutter heim
durfte, eskalierte das ganze natürlich, da ich in der normalen Welt total
überfordert war. Heute bin ich 27, alleinerziehende Mutter von zwei Kindern und leide an
folgenden Krankheitsbildern: Psychosomatisches Trauma chronisch, Borderlinstörung,
Dissozianzionsstörungen und mittleren Depressionen. Ich habe das was mir angetan wurde nie aufarbeiten können und hatte bisher auch nicht den Mut gegen das Kinderheim nachher unter der Leitung von Schwester M. die sehr wohl wusste, wass vor sich ging, oder gegen die Heimschule vorzugehen. Ich werde auch weiter in Therapie bleiben müssen da ich neu lernen muss wieman Liebe einem Kind gibt, denn das haben wir dort nie bekommen.

Ehemaliges Heimkind S-A. M

Lesebrief von Ulrich Scheuffele


Lesebrief von Ulrich Scheuffele

mein heutiger Leserbrief an die Bietigheimer Zeitung
Leserbrief zu wir mussten das Erbrochene essen
In der Zwischenzeit muss man nicht mehr von einem Fall Detlef Zander,
sondern von einem Fall Brüdergemeinde Korntal reden. Seit der Einrichtung
der Internetseite Heimopfer-Korntal.de, erreichen uns täglich, in der
Zwischenzeit über fünfzig, Leidensberichte ehemaliger Heimkinder der Heime
Hoffmannshaus und Flattichhaus. Der Zeitrahmen dieser Berichte gehen von
1952 bis 2002.
War ursprünglich nur von dem Hausmeister in Zusammenhang mit Missbrauch die
Rede, so hat sich in der Zwischenzeit der Täterkreis auf Heimerzieher,
Lehrer, Gemeindemitglieder und sogar die Aidlinger Schwestern im
Flattichhaus ausgeweitet. Man hätte diesen Missbrauchsfällen entgegenwirken
können, wenn man die Kinder ernstgenommen, genauer hingeschaut und die
Warnzeichen der Kinder nicht als Lüge abgetan hätte. So konnte ein Lehrer
vier Jahre Mädchen missbrauchen, bis endlich eine Vertrauenslehrerin sich
ans Oberschulamt gewendet und von dort Strafanzeige gestellt wurde. Ganz
schlimm sind für mich auch die Foltermethoden, in dem vor allem bei den
Aidlinger Schwestern den vor Schmerzen brüllenden Kindern mit der
Wurzelbürste die Sünde vom Leib geschrubbt werden und sie zum christlichen
Glauben bekehrt werden sollten. Was durchgehend bei den Heimopfern, die
sich bei uns gemeldet haben der Fall ist, alle sind sie psychisch krank und
müssen therapiert werden. Nicht wenige sind alkoholkrank und einige haben
sich, weil sie mit dem Trauma nicht zurechtkamen das Leben genommen. Fakt
ist, die Brüdergemeinde hat mit ihrer fanatischen, christlich
fundamentalistischen Heimerziehung, einen menschlichen Scherbenhaufen
hinterlassen.
Den Betroffenen wurde ihr Leben zerstört und dies kann man mit Geld nicht
wieder gut machen. Die Kinderheime der Brüdergemeinde hatten sowohl bei den
Jugendämtern, als auch bei den anderen Einrichtungen des diakonischen
Werkes einen schlechten Ruf, die Frage weshalb wurde hier keine strengere
Überwachung durchgeführt? Meine Frage geht auch an den Pfarrer Wanner in
Hohenhaslach, der bis vor vier Jahren, achtzehn Jahre lang der Pfarrer der
Brüdergemeinde war, hat er nicht gemerkt, was in seiner Gemeinde vor sich
ging?

Ulrich Scheuffele


Bietigheimer Zeitung

KONTEXT Wochenzeitung – Ausgabe 168 – Kinderhölle Korntal

Korntal Heilbronner Stimme

Badische Zeitung

Korntal: Lehrerin und der Fahrradkeller

Erfahrungsbericht Kinderheim Flattichhaus


SS LG Stuttgart i S Zander – korrigierte Fassung 01.07.2014 2-1

von Michael Spreng gändert


ARD-Film 5.8.2014

Historiker sollen Kinderheim-Akten Aufarbeiten.pdf

KONTEXT_Wochenzeitung – Ausgabe 174

KONTEXT_Wochenzeitung – Ausgabe 172

KONTEXT_Wochenzeitung – Ausgabe 170

KONTEXT_Wochenzeitung – Ausgabe 174

Kläger halt an meisten Forderungen

4013_08-12-13_J-Haegele (2)

Missbrauch im Kinderheim__ Millionenklage gegen Brüdergemeinde

Stuttgarter-Nachrichten-vom-2.pdf

Brüdergemeinde Korntal prüft die Vorwürfe eines ehemaligen Heimkindes

Brüdergemeinde Korntal beantragt Zurückweisung des Antrags auf Prozesskostenhilfe

Brüdergemeinde Korntal_ Fragen und Antworten

Brüdergemeinde Korntal_ Akten-Übergabe_ Was jetzt für ehemalige Heimkinder wichtig ist

 

 

 

 

 

 

Drucken E-Mail

Kontaktinformationen

Selbsthilfegruppe "HeimopferKorntal"


c/o Angelika Bandle

DE-70794 Filderstadt

Bonländer Hauptstr. 66

heimopferkorntal2017(...)email.de

Wer wir sind

Wir sind eine kleine Gruppe interessierter Redakteure, die versuchen, mit fleißigen Händen das Geschehen aufzuarbeiten. Sollten wir etwas vergessen, übersehen oder versäumt haben, wären wir für ein paar Zeilen an nebenstehende Adresse sehr dankbar.

Ihr Redaktionsteam

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste.
Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden,
dass wir Cookies verwenden.